Hilft Magnesium gegen Muskelkrämpfe?

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HILFT MAGNESIUM GEGEN MUSKELKRÄMPFE?

Jeder, der regelmäßig Sport macht, kennt es. Man ist 20 Meter gelaufen und es fängt an, unerträglich im Fuß, der Wade oder am Oberschenkel zu ziehen. Was tun? Training skippen? Niemals!

Unter Sportlern ist die Einnahme von Magnesium bei vermehrtem Auftreten von Muskelkrämpfen sehr beliebt.

DOCH WAS STECKT DAHINTER?

MAGNESIUM GEHÖRT ZU DEN WICHTIGSTEN ELEKTROLYTEN in unserem Körper und trägt maßgeblich zum elektrischen Ladungstransport innerhalb und außerhalb unserer Körperzellen bei. Magnesium ist auch an der Aktivierung zahlreicher Enzyme beteiligt und reguliert damit lebenswichtige Funktionen. Der Gesamtbestand an Magnesium im Körper beträgt 0,3 g pro Kilogramm Körpergewicht und der Tagesbedarf liegt bei 360 - 480 mg/Tag. Nur 1 % des Magnesiums schwimmt im Blut, ca. 60 % sind im Knochen eingelagert und ca. 40 % in den Muskelzellen [1]. Während einer lang andauernden sportlichen Betätigung wird freischwimmendes Magnesium vermehrt in die Muskelzellen aufgenommen, infolgedessen sinkt der Magnesiumspiegel im Blut. Nach dem Training folgt dann aber ein vermehrter Austritt, da es zu einem massiven ATP-Abbau kommt und der Magnesium-Blutspiegel steigt erneut. Die gesunde Niere (ein tolles Organ!) merkt diese Veränderung und was zu viel ist wird ausgeschwemmt. Somit kommt es zu einer vermehrten Ausscheidung des Magnesiums durch Urin. Wie wir sehen, kann Sport also den Magnesiumverlust fördern. Die Bestimmung des Magnesiumspiegels im Blut beim gesunden Sportler ist aber wenig sinnvoll, da dieser ausgeprägten Schwankungen unterliegt.

ZUSAMMEN MIT KALZIUM spielt Magnesium eine große Rolle bei Muskelanspannungs- und entspannungsprozessen. Daher können die beschriebenen Veränderungen zu vermehrten Muskelkrämpfen führen. Bei ausgewogener Ernährung eines Bundesbürgers wird die Magnesiumversorgung als ausreichend angesehen. Dies muss allerdings nicht für alle Sportler gelten, vor allem für Ausdauerathleten und sich einseitig ernährenden Bodybuilder wird ein erhöhter Bedarf beschrieben. Wobei es hierbei auch nicht unbedingt zu einem Mangel kommen muss. Mit magnesiumreichen Mineralwasser (mehr als 200 mg/L) und ausgewogener Ernährung ist die Gefahr einer Magnesiumunterversorgung gering.

DU HAST ES VERMUTLICH SELBST SCHON BEMERKT, nicht immer führt das Einwerfen einer Magnesiumtablette zu Linderung akuter Muskelkrämpfe. In den meisten Fällen ist die Ursache der Krämpfe eine überlastungsbedingte Störung der Verständigung zwischen Muskel und Nervensystem. Diese klingen meistens innerhalb kurzer Zeit von allein wieder ab. Außerdem ist das Dehnen der betroffenen Muskulatur eine effektive Methode, um den akuten Krampf zu unterbrechen. Da die Gefahr der Überdosierung bei der Einnahme der empfohlenen Menge an Magnesium gering ist, ist ein Therapieversuch durchaus vertretbar, wobei auch hier keine teuren Präparate notwendig sind. Zu beachten ist, dass es bei empfindlichen Menschen bereits bei geringen Dosierungen zu Durchfällen kommen kann. Bei mehrfach ausbleibenden Therapieerfolg kannst du auf die zukünftige Einnahme getrost verzichten [2-7].

Lass dich nicht aufhalten!

Viel Spaß beim Training und bis zum nächsten Mal!

"Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten." Albert Einstein (angeblich)

1.           Herold, G., Innere Medizin. 2014.

2.           Loeffelholz, D.C.v., Ernährungsstrategien in Kraftsport und Bodybuilding. 2009.

3.           Silbernagl, S., Lehrbuch der Physiologie. 2005: Thieme-Verlag.

4.           Brouns, F., et al., Functional foods and food supplements for athletes: from myths to benefit claims substantiation through the study of selected biomarkers. Br J Nutr, 2002. 88 Suppl 2: p. S177-86.

5.           H. K. Biesalski, J.K., K. Schümann, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. 2002: Thieme-Verlag.

6.           J, V., Magnesium - ein bedeutender Mineralstoff für Prävention und Therapie. Ernährungs-Umschau, 2008. 55:726-730.

7.           P., S., Magnesium und Sport. Dtsch. Zeitschr. Sportmed., 2004. 55:23-24.


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